© MRICS Dipl.-Ing. (FH) Michael Sauter April 2025
Die einzige Alternative um zukünftig autark zu werden - heißt Wasserstoff!
Die Lösung: dezentrale Herstellung von
Wasserstoff und Abgabe der Abwärme in eine
Nah- oder Fernwärmenetz, Speicherung von H2
und Wiedergewinnung von Strom mit Hilfe eines
Wasserstoffmotor (keine Brennstoffzelle)!!!!!
Wasserstoff (H²) wird der alternative Energieträger in der
Zukunft sein.
Die Umsetzung gelingt mit einem Strom - und Heizungssystem in
Verbindung mit einem Elektrolyseur und einer Brennstoffzelle !
Die weiteren Bausteine sind neben der dazu notwendigen Photo-Voltaik-Anlage, ein
Elektrolyseur zur Gewinnung des Wasserstoffs aus demineralisiertem Trinkwasser, ein
Wasserstoffspeicher (Tank) für den gewonnenen Wasserstoff, sowie eine Brennstoffzelle.
Die PV-Anlage muss so groß gewählt werden, dass der Stromverbrauch z. B. für ein EFH,
ca. 5.000 kWh und für den Heizbedarf ca. 15.000 kWh (Bauweise ab ca. 2015) gedeckt
wird. Das bedeutet, man muss eine PV-Anlage mit ca. 20.000 kWh installieren. Kann man
die PV-Anlage für den Heizungsbedarf nicht installieren, dann benötigt man letztendlich
noch eine Wärmepumpe, z. B. in Form eines Eisspeichers, um die notwendige Heizenergie
zu regenerieren.
Hierdurch wird das Ziel verfolgt, den durch die PV-Anlage gewonnenen Strom in
Wasserstoff umzuwandeln und diesen langfristig zu lagern. Auch wenn Wasserstoff flüchtig
ist, Sonne für die PV-Anlage kostet für eine Nachspeisung des Wasserstoffs kein Geld.
Der Elektrolyseur und die Brennstoffzelle liefern die notwendige elektrische Energie und
Abwärme (Prozesswärme), die direkt in das Gebäude eingebracht werden kann. Solche
Systeme sind bereits marktfähig vorhanden und deren Entwicklungen und Lösungen
schreiten immer weiter voran. Weitere Info‘s können Sie bei C.A.R.M.E.N. e.V. erfahren:
https://www.carmen-ev.de/tag/wasserstoff/
Im Grunde genommen geht bei der Aufspaltung von H2O nur sehr wenig Energie, bzw. bei
der Herstellung von Wasserstoff H2, verloren. Bei der Aufspaltung von Wasser entsteht aus
dem zur Verfügung gestellten Strom (kWh) aus einer PV-Anlage ca. 65 % H2
(Wasserstoff),
ca. 30 % O (Sauerstoff) und ca. 30 % Abwärme, mit einer Temperatur von 60° C bis 80°C.
Im ersten Schritt verliert man nur ca. 5 % an Energie. Vielen ist dieser Umstand nicht
bekannt, deshalb wird behauptet, diese Aufspaltung sei nicht wirtschaftlich. Zum Nulltarif
gibt es diese Systeme nicht, aber dafür wird man unabhängig!
Zudem entsteht bei der Aufspaltung Sauerstoff mit ca. 30 % und einem enormen Marktwert,
von ca. 1.250 €/to. Diesen Sauerstoff kann aber nur als Chemikalienhändler verkaufen und
die Anlage muss entsprechend ausgelegt wird. Zudem muss die Anlage eine gewisse
Größe haben.
Es gibt bereits komplette und gebrauchsfertige Systeme, d. h. Elektrolyseure und
Brennstoff-zellen, am Markt. Diese Anlagen rechnen sich aber erst für mehrere oder
größere Gebäude - evtl. im Verbund, als eine Quartierslösung - und mit einer
entsprechenden Größe der PV-Anlage. Nur mit diesen Anlagen aber wird man zukünftig
absolut unabhängig von den gängigen Energieträgern wie Strom, Gas, Öl oder Holz
werden.
Die Fa. HomePowerSolution bietet bereits „Stromspeichersysteme“ für EFH an, mit denen
man 100 % stromautark ist. Die Investition liegt hier bei ca. 70.000 € bis 100.000 €, ohne
PV-Anlage.
Auch kann man davon ausgehen, dass allgemein PV-Anlagen eine Nutzungsdauer von
mind. ca. 30 - 40 Jahren haben. Derzeitige Ergebnisse zeigen, dass ca. 20 Jahre alte PV-
Anlagen nur sehr geringe Verluste haben, in einer Größenordnung von etwa 2 - 4 %. Auch
stelle ich fest, dass aufgrund der Erderwärmung sogar noch etwas höhere Leistungen, wie
angegeben, erwirtschaftet werden können.
Ziel muss es zukünftig sein, dass man sich aus der Abhängigkeit der Energiewirtschaft
befreit. Dazu muss aber die Politik endlich entsprechende Gesetze schnellstmöglichst für
den Verbraucher auf den Weg bringen, damit in erster Linie der Einsatz von PV-Anlage
wieder richtig interessant wird und das beginnt damit, dass man den gewonnenen Strom
aus einer PV-Anlage von einem Grundstück auf ein anderes weiterleiten könnten. Dies wird
aber derzeit von der Energiewirtschaft verhindert und blockiert!
Wäre diese Weiterleitung möglich, dann könnten sich viele Eigentümer an einen gemein-
samen Elektrolyseur anschließen. Dem Elektrolyseur wird die überschüssige Energie aus
der PV-Anlage zugeführt und so wird dadurch aber Wasserstoff für die Wintermonate
gespeichert.
Der zweite Schritt wäre dann ein Nahwärmeversorgungsnetz für die „Einspeiser“ oder
weiteren Gebäudebesitzer. Die bei der Spaltung von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugte
Prozesswärme aus dem Elektrolyseur und auch die Prozesswärme aus der Brennstoffzelle
im Winter, werden dann dem Nahwärmeversorgungsnetz als Fernwärme zugeführt. Im
Sommer dürfte dann die Prozesswärme aus dem Elektrolyseur ausreichen, das benötigte
Warmwasser zu beheizen. Im Winter wird mit der Abwärme aus der Brennstoffzelle das
Heizungswasser zusätzlich erwärmt.
Beispiel: Wieviel Wasserstoff könnte man mit einer 150 kWp großen PV-Anlage, einem
passsenden Elektrolyseur und einer Brennstoffzelle produzieren und speichern?
Und wieviel Wärmeenergie würde hierbei zusätzlich anfallen?
(Schaubild: © Michael Sauter)
Berechnungsgrundlage: 1 kg Wasserstoff = 33,33 kWh
Ein mögliche Investitionsrechnung könnte wie folgt aussehen:
Die PV-Anlage ist vorhanden. Der Strom wird in den Elektrolyseur eingespeist. Der dabei
entstandene Wasserstoff wird in einem Tank gespeichert. Die Brennstoffzelle produziert in
den Wintermonaten wiederum Strom und Abwärme für die „Einspeiser“.
Gesamtinvestition - ohne PV-Anlage - ca. 350.000 €. Die jährliche nutzbare Energie die
mit dem Elektrolyseur erzeugt wird, beträgt ca. 38.000 €. Das bedeutet aus heutiger Sicht,
dass sich die Anlage in ca. 10 bis 12 Jahren ammoritisiert.
Dieses System mit Wasserstoff kann als Batteriespeicher bezeichnet werden.
Die jährlichen Wartungskosten betragen ca. 1 % der Investitionskosten.
Über eine Erdwärmepumpe mit einer Leistungszahl (COP) von ca. 3,5 könnte man insge-
samt ca. 62.000 kWh x 3,5 = 217.000 kWh gewinnen!! Angenommen eine EFH mit ca.
150 m² Wohnfläche, mit einem Verbrauch von 80 kWh/m² und pro Jahr entsprechen
einem Wärmebedarf von ca. 12.000 kWh. Damit könnte man die Wärmeenergie von ca.
18 Häusern decken!!
(Schaubild: © Michael Sauter)
Könnte man dann den Sauerstoff noch mit vermarkten, würde die Amortisation in einer
wesentlich kürzeren Zeit erfolgen. Wie bereits gesagt, man müsste Chemikalienhändler
sein.
Die Entwicklung dieser oder ähnlicher Systeme geht mit großen Schritten voran!!!
Auch die Kosten werden damit weiter sinken!
THEMA STROMSPEICHER:
Auf diesem Gebiet werden zur Zeit sehr viele neue Systeme entwickelt, die kurz vor der
Marktreife stehen. Auch hier werden in absehbarer Zeit Lösungen auf den Markt kommen,
die eine deutlich längere Stromspeicherung als die bisher üblichen Batteriesysteme
ermöglichen. Hier brauchen wir noch etwas Geduld. Wenn diese Stromspeicher auf dem
Markt kommen, dann wird die Unabhängigkeit vom Stromnetz weiter vorangetrieben.
Ich bin überzeugt, dass in Zukunft jedes Gebäude nur noch mit einer PV-Anlage und
einem Brennstoffzellenheizsystem, und/oder auch mit einem speziellen Batteriesystem
versorgt werden kann!
Aber wie kann sich die Politik gegen die Energiewirtschaft wie Öl, Gas und Strom behaup-
ten??? Die starke Lobbyarbeit der Energiewirtschaft ist enorm und ver- und behindert den
Fortschritt und den Ausbau mit PV-Anlagen massiv. Die Einspeisevergütung mit zur Zeit
ca. 6,2 ct/kWh ist lächerlich, wenn auf der anderen Seite Strom für fast 50 ct/kWh verkauft
wird.
Jeder sollte seinen Wasserstoff selber herstellen können. Wir brauchen keine zentralen
Energie-Versorger, die die Bürger weiterhin in einer Abhängigkeit festhalten.
Wenn Sie dazu Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
THEMA Mobilität:
d. h. mit Wasserstoff können LKW‘s, Busse und auch Autos fahren.
Toyota stellte im Frühjahr 2023 einen neuen Rekord auf: mit einer Tankfüllung von 5,6 kg
konnte das Modell Mirai 1.003 km fahren. Das bedeutet, einen Verbrauch von 0,55 kg/100
km. 1 kg Wasserstoff kostet ca. 8,5 €/kg bis 13,0 €/kg. Damit würden die Kosten für 100
km bei diesem Modell Mirai (mit Brennstoffzelle) etwa bei ca. 4,70 €/100 km bis 7,15
€/100 km liegen.
Bei einem vergleichbaren PKW mit Diesel liegt der Verbrauch bei ca. 8 ltr./100 km, das
entspricht einem Preis z. Zt. von etwa 12,8 €/100 km, im Schnitt um 80% teurer!!!!
In Deutschland stehen zur Zeit etwa 100 Tankstellen mit H2 zur Verfügung. Die Mobilität
mit Wasserstoff ist absolut wirtschaftlich und wird sich deutlich weiter steigern!!!!!!!!
Der Preis für 1 kg Wasserstoff wird in den nächsten Jahren sowohl in Amerika und
Deutschland mit ca. 2 €/kg - 3 €/kg prognostiziert. Und damit wird wohl Wasserstoff
unangefochten die Nr. 1 als Energieträger - CO2-neutral - erneuerbar und speicherbar.
Zudem kosten die Sonne kein Geld. Dann beginnt erst die echte Zukunft der CO2-
Neutralität.
Und die Entwicklung geht weiter - Thema Wasserstoff-Motor
Die Entwicklung der Wasserstoff-Motoren ist sehr weit fortgeschritten. Auf dem Markt gibt
es sehr viele Motoren, die direkt mit Wasserstoff angetrieben werden.
Sehr große Motoren mit 1.000 kW und mehr stellt Rolls Royse für die Großindustrie her
und kleinere Motoren werden bereits von EVS-Hydrogen von 6 kW bis 75 kW angeboten.
Die Motorgröße liegt hier bei ca. 40 cm x 40 cm x 60 cm bis 40 cm x 50 cm x 70 cm. Also
sehr kleine Motoren, die in unterschiedlichen Fahrzeugen und auch in Gebäude sicher
Platz finden.
Vorteil des H2-Motors gegeben über der Brennstoffzelle:
Die Reinheit des H2 für einen Brennstoffzelle muss sehr sehr gut sein. Ein Chloratom
kann die Brennstoffzelle schädigen.
Der H2 für die direkte Einspritzung in einen Motor braucht diese Reinheit nicht!!!! Und ist
deshalb schon günstiger herstellbar.
Nun wird neuerdings behauptet, dass der H2-Motor Stickoxide produzieren würde. Das
stimmt, aber nur in einen sehr kleinen Umfang, der nicht relevant ist und diese Oxide
könnten mit einem Cat sofort und einfach neutralisiert werden.